Gülser Sitzungskarneval hat viele neue Gesichter -
Neuer Präsident mit souveränem Einstand
GÜLS. Bei den Gülser Husaren weht ein anderer Wind: Mit neuem
Präsidium und einer Einheit aus jungen Helden und alten Haudegen
ging"s im wilden Galopp durch eine Sitzung, bei der jede Attacke
richtig saß.
Etwas mulmig dürfte es Frank Kreuter schon gewesen sein. Auf dem
"Neuen" im Präsidentenamt lastete der Druck hoher
Erwartungen. Doch die treuen Husaren mit ihrem Vorsitzenden Ralf Mayer
unterstützten die neue Führung. Sogar einen Satz Windeln hatten sie im
Gepäck. Der Schutz für den Ernstfall wäre aber nicht nötig gewesen.
Frank Kreuter meisterte die vierstündige Sitzung im Saal Trennheuser
souverän und hatte sogar die Nerven, seinen Werdegang in Reimform
darzubieten und Helmut aus der Pfalz zu imitieren.
Dennoch war es keine Einmann-Show. Die Husaren
präsentierten sich geschlossen und zelebrierten auf hohem Niveau ein
Miteinander der Generationen. Besonders auffallend: Das hohe Niveau der
Vorträge, die nicht nur mit viel Situationskomik, sondern auch mit
geschliffenen Mundart-Reimen gespickt waren.
Ein besonderes Lob verdiente sich dabei Kirstin Sopp. Normalerweise als
Trainerin der gemischten Showtanzgruppe aktiv, stieg die junge Gülserin
zum Protokoll in die Bütt und legte einen Auftritt hin, dem auch die Älteren
Respekt zollten - nicht nur wegen der sicher
rezitierten Verse, sondern auch ob ihrer mutigen Kritik in Sachen Ikea,
Buga und Zentralplatz an die Adresse der "Schläfer" in
Politik und Verwaltung.Zweite Geheimwaffe der Husaren ist Melina Möhlich,
die sich, wenn sie so weitermacht, einmal für höhere Weihen in der
Kowelenzer Faasenacht empfehlen wird. Dieses Mal kam sie als
"zwangsmaskierter" Karnevalsmuffel" und mit Sprüchen wie
"Selbst das dümmste Schwein muss auf Kommando fröhlich
sein".Ebenfalls Mitglied der "jungen Wilden" im Zirkel
der Husaren-Redner: Christiane Schönberg und
Cathrin Hain, die dem Märchen vom Rotkäppchen mit deren Kontakt zur
Zwergen-Wohngemeinschaft einen völlig neuen
Schwung gaben.Und die alten Haudegen? Die freuten sich mit über den
Publikumserfolg der Jüngeren und machten routiniert ihr Ding. So
begeisterten "Olympionike" Friedhelm Hommen und "Fahnehannes"
Jens Vogt in Sachen Klamauk mit Stil, während Wilfried Ohlenmacher und
Tochter Tanja Adams nicht nur lebende, sondern auch gebaute "Gülser
Sehenswürdigkeiten" unter Beschuss nahmen. Lieblingsthema: Die
Urnenwand am Friedhof. Dies alles war dem Vater nicht genug. Zusammen
mit "Tagesschau-Sprecher" Wilfried Müß
gab er dann noch Gülser Tön zum Besten. Die Husaren-Seligkeit
komplett machten Garden, Showtanzgruppen und Männerballett: Originelle
Kostüme und witzige Choreografien rundeten eine Sitzung ab, die durch
eigene Aktive "gestemmt" wurde. Reinhard Kallenbach
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